Jahrelang war das „Stadionheft“ GOAL Begleiter der Spiele unserer Ligamannschaft und berichtete dabei natürlich von vielen Nackenschlägen, aber eben auch echten Glanzleistungen und Raritäten

Eine der genialsten Geschichten hat sich wohl in der Spielzeit 1999/2000 ereignet, als Keeper Ole Müller in der Nachspielzeit seinen ersten und vermutlich auch letzten Treffer für den POST SV erzielte und im Spiel beim VSG Stapelfeld zum 2:2-Ausgleich traf. Und das wohlgemerkt per Kopf! Mehr geht eigentlich nicht.
Hier der Spielbericht aus dem GOAL, welches eine Woche später zum Spiel gegen unseren Nachbarn Farmsener TV erschienen ist:
„Nach dem nicht gerade berauschenden Start in die Rückrunde und noch immer keinem Sieg im neuen Jahr, waren für unser Liga-Team die Zeichen beim zuletzt so auftrumpfenden VSG Stapelfeld eindeutig auf Sturm gestellt.
In einer astreinen ersten Halbzeit bot man eine gutklassige Vorstellung und konnte nach der Vorarbeit von Tobias Mordziol frühzeitig die Führung durch Serkan Ceylon bejubeln, der erstmalig nach dem 2.Spieltag (beim 2:6 in Meiendorf) wieder einsetzte. Auch in der Folgezeit kombinierten unsere Mannen sicher und hatten insbesondere durch Djamal Merouane und Michael Horn den zweiten Tagestreffer auf dem Schlappen.
Wer jedoch damit rechnete, dass Verpasste würde in Hälfte Zwo nachgeholt, wurde bitter enttäuscht. Nach dem schnellen Ausgleich wurden die Gastgeber immer sicherer und trafen eine knappe Viertelstunde vor dem Anpfiff sogar zur (nicht ganz unverdienten) 2:1-Führung.
Schluss, Aus, vorbei? Pustekuchen! Auch nach der Roten Karte für Carsten Loth versuchte unser POST SV alles. Und als sich manch regennasser Zuschauer bereits auf dem Weg ins trockene Auto machte, passierte das schier Unglaubliche – wobei diese Floskel wohl eher untertreibt: In der Nachspielzeit schlich sich Keeper Ole Müller mit den Stapelfelder Sechszehner und drückte Thomas Negris Freistoß mit dem Eisenschädel aus etwa fünf Metern über die Linie!!
Verhinderte er bereits zuvor mit einigen Glanztaten einen höheren Rückstand, avancierte er spätestens nach diesem Treffer zum „Fußball-Gott“…
POST SV in Stapelfeld: Olaf Müller – Thomas Negri – Carsten Loth, Heinrich Hitzig ab 80. Michael Kraft – Bonde Bruhn ab 70. Markus Pannier, Marko Knuth, Mahmud Quraischi, Tobias Mordziol, Serkan Ceylon ab 85. Tobias Riesen – Michael Horn, Djamal Merouane
Tore: 0:1 (25.) Serkan Ceylon auf Vorarbeit von Tobias Mordziol, 1:1 (50.), 2:1 (73.), 2:2 Olaf Müller nach Freistoß Thomas Negri
Gelbe Karten: Olaf Müller, Mahmud Quraischi
Rote Karte: Carsten Loth (70.)
Zum Zeitpunkt dieses Spiels war unser POST SV mit 26 Punkten im Übrigen nur Tabellen-Elfter und rutsche nach einem insgesamt missglückten Rückrundenstart langsam in die unteren Gefilde. Der Treffer von Ole Müller war vielleicht so etwas wie der Startschuss in eine am Ende doch zufriedenstellende Saison, in der es schlussendlich doch zu einem zu diesem Zeitpunkt wohl nicht mehr für möglich gehaltenen 5. Platz reichte. Das Spiel gegen den Farmsener TV, zu dem diese Ausgabe des GOAL erscheinen war, wurde übrigens souverän mit 6:0 gewonnen.
Saison 1999/2000 Bezirksliga Nord
Pl. | Mannschaft | Sp. | S-U-N | Tore | Pkt. |
---|---|---|---|---|---|
1. | SV Bergstedt | 30 | 21-8-1 | 78-23 | 71 |
2. | Croatia | 30 | 20-7-3 | 96-33 | 67 |
3. | Rahlstedter SC | 30 | 19-6-5 | 78-34 | 63 |
4. | SV Tonndorf-Lohe | 30 | 15-10-5 | 70-45 | 55 |
5. | POST SV Hamburg | 30 | 11-11-8 | 70-45 | 44 |
6. | Oberster VfW | 30 | 13-4-13 | 52-62 | 43 |
7. | SC Eilbek | 30 | 12-6-12 | 61-58 | 42 |
8. | TuS Wandsbek 81 | 30 | 11-6-13 | 55-54 | 39 |
9. | SV Uhlenhorst-Adler | 30 | 10-9-11 | 45-50 | 39 |
10. | TSV Wandsetal II | 30 | 11-4-15 | 57-59 | 37 |
11. | SC Sperber | 30 | 10-7-13 | 52-65 | 37 |
12. | Meiendorfer SV II | 30 | 10-7-13 | 54-88 | 37 |
13. | VSG Stapelfeld | 30 | 7-9-14 | 42-69 | 30 |
14. | Niendorfer TSV | 30 | 8-5-17 | 51-54 | 29 |
15. | Blau-Weiß 96 II | 30 | 6-5-19 | 35-62 | 23 |
16. | Farmsener TV | 30 | 4-0-26 | 25-108 | 12 |