1971 konnten es wohl nicht nur die Fußballer des Post SV Hamburg kaum abwarten, nach Jahren der Ungewissheit endlich die neuerrichte Sportanlage am Neusurenland beziehen zu können. Und trotz oder gerade wegen des Umzuges von der geliebten Barmbeker Anlage am Forsthof zum 3,5 Kilometer entfernten Farmsen hatte man augenscheinlich keine Angst, viele Mitglieder zu verlieren.
„Ich bin mir sicher, dass fast alle mit uns ziehen werden“, prognostizierte der damalige Ligaobmann der Fußballabteilung, Manfred Pfeiler. Wie dem untenstehendem Zeitungsartikel aus dem Januar 1971 zu entnehmen ist, war man also durchweg optimistisch. Gut 40 Jahre später wissen wir nunmehr, dass der Blick durch die rosarote Brille wohl etwas getrübt gewesen sein dürfte…

Wenngleich der Post SV eine hochmoderne und 50.000qm große Sportanlage beziehen konnte, konnten oder wollten letztendlich doch nicht alle diesen Weg mitgehen. Einige Abteilungen mussten Fusionen eingehen (Die Judo-Abteilung zog es beispielsweise nach Bergedorf), einige lösten sich aufgrund nicht mehr zur Verfügung stehender Sportstätten auf und wieder andere – wie die Tennisabteilung (gründete den TC Am Forsthof, der heute noch praktisch an der alten Stätte seine Tennisplätze beheimatet) – gründeten neue Vereine.
Trotz des – wie es in den alten Berichten immer wieder heißt – kameradschaftlichen Umgangs mit den benachbarten Vereinen Farmsener TV, SC Condor und FTSV Berne (der heutige TuS Berne), denen man sogar teilweise die Sportstätte am Neusurenland für’s Training zur Verfügung stellte, hörte man immer wieder, „wie gut es dem Post SV geht“, wie sich Ligaobmann Manfred Pfeiler ein Jahr nach der Veröffentlichung des nebenstehenden Artikels ärgerte.
Und seine Worte aus dem Jahr 1972 zeigen, dass der Verein bereits damals mit der Last einer eigenen Anlage zu kämpfen hatte:
„…leider vergessen die Kameraden dabei, dass 90 Prozent aller Hamburger Vereine auf staatlichen Plätzen spielen. Dass heißt, diese Vereine haben keine Unkosten wie wir sie haben auf der vereinseigenen Pachtanlage.
Wir haben auf dem alten Forsthof 13 Jahre eine monatliche Pacht von 1350 Mark zu zahlen gehabt. Das ist auf der jetzigen 50.000qm etwas günstiger geworden, ein Pfennig pro Quadratmeter.
Dafür müssen wir aber einen Platzwart beschäftigen, und das ist für einen Mann zu viel, so dass eine zweite Kraft eingestellt werden muss.Hinzu kommen Geräte wie Rasenmäher, Walze usw., deren Anschaffungskosten in die Tausende gehen und nur vom Verein aufzubringen sind“.
Letztenlich wurden die Probleme, so der Anschein, ziemlich lange vor sich hergeschoben, ohne irgendwie dafür sorgen zu können, dass sich was zum Wohle des Vereines habe ändern können.